Oberlausitztrail: Ulrike Obst Gesamtvierte über 48 Kilometer
Am vergangenen Wochenende gab es wieder einige Möglichkeiten sich läuferisch zu betätigen und den eigenen Leistungsstand zu überprüfen. In Gaußig bei Bischofswerda fand der 2. Oberlausitztrail mit unterschiedlichen Streckenlängen statt.
Marina Helas absolvierte den 27 Kilometer langen mittleren Oberlausitzer in 2:46:14h und wurde damit in der Frauenwertung Gesamtdritte sowie Zweite in der W35. Martin Obst war nach 2:53:40h als Fünfter der M35 im Ziel. In der M40 am Start war Knut Schulz. Er kam in 3:02:43h auf Rang sechs seiner Altersklasse.
Auch über den 48 Kilometer langen großen Oberlausitzer waren die Farben des Citylauf-Vereins Dresden vertreten. Ulrike Obst war nach 5:08:04h als Gesamtvierte bei den Frauen sowie als Zweite der W30 im Ziel. Claudia Dittrich wurde in 6:53:28h Fünfte der W30. Sven Wuschnik lief nach 5:03,59h als Zehnter der M40 über die Ziellinie.
„Der Oberlausitztrail ist ein noch relativ neues Event, und so wusste ich nicht so recht, was mich erwarten würde. Laut Ausschreibung waren 48km und 1.400hm zu bezwingen, das klang machbar“, erzählt Claudia Dittrich. „Womit ich allerdings nicht gerechnet hatte, waren die herausfordernden Wetterbedingungen. Die Temperaturen waren zwar angenehm, aber nach wenigen Kilometern begann der Regen und sollte über den Tag auch nie wirklich nachlassen.
Der Lauf entwickelte sich so zu einer Schlammschlacht, bei der es galt im knöcheltiefen Matsch nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Tausend Dank an Ulf und sein Stabi-Programm, ohne das wäre ich wohl nicht heil angekommen. Gefühlt habe ich bergab mehr Zeit verloren als bergauf, aber ich kam sturzfrei ins Ziel und habe tatsächlich noch ein paar Läufer hinter mir gelassen.
Die Organisation war trotz Coronaeinschränkungen super, die Verpflegungspunkte luden mit ihrem leckeren Angebot zum Verweilen ein und es war einfach wunderschön, endlich wieder Wettkampfluft zu schnuppern. Mein Fazit: ich habe mich bei einem Traillauf noch nie so sehr über asphaltierte Passagen gefreut, und trotzdem will ich diese Erfahrung nicht missen. Von daher, ganz klare Laufempfehlung, nächstes Jahr gerne wieder.“
Eierweglauf
Bereits am Freitag fand in Seerhausen bei Riesa der Eierweglauf statt. In der M60 gewann Jürgen Matz die 5,5km in 27:43min. René Richter wurde Gesamtachter sowie in der Kategorie Volkssport männlich Zweiter in 26:21min. Dirk Dworatzek wurde über die neun Kilometer in 35:19min Gesamtneunter.
Restart Run II Dresden
Am Sonntag konnten alle Laufenthusiasten beim Restart Run II über 7,2km sowie 10km testen. Die Möglichkeit nahm Uwe Zentsch über zehn Kilometer war. In 41:50min siegte er in der M55. Sophie Körnig lief die 7,2km in 40:47min auf Rang zwei der W30. Das Besondere an diesem Laufevent war, dass die Läuferinnen und Läufer nicht gemeinsam zu einer Startzeit losliefen, sondern in vier Blöcken um 8 Uhr 8.30 Uhr, 9 Uhr und 11 Uhr starten konnten. Start war am Ballhaus Watzke, das Ziel das Heinz-Steyer-Stadion.
Scratolauf: Sebastian Böhme Zweiter über die fünf Kilometer
Am vergangenen Sonntag ging der 5. Hirschfelder Scratolauf über die Bühne. Gesamtzweiter über die fünf Kilometer wurde Sebastian Böhme in 20:29min. Nach 25:50min überquerte René Richter die Ziellinie und wurde damit Zweiter der M55. „Ich kannte die Veranstaltung und die Strecke schon und war deshalb auch dieses Jahr dabei. Den Umständen nach war sie sehr gut organisiert und vorbereitet“, erzählt er. „Und es gab einen fast richtigen Massenstart (vorgegebene Punkte mit Abstand). Leider hat der eine oder andere langsamere Läufer den Durchsagen des Veranstalters nicht zugehört und den Startplatz nach seinen läuferischen Fähigkeiten gewählt, so dass ich fast am Ende des Feldes starten durfte. Die Strecke selber war gut, nur die Wärme passte mir nicht. 5-10°C weniger und ich hätte mein Ziel unter 25 Minuten zu bleiben, sicher erreicht. Also auf ein Neues im nächsten Jahr.“ Jürgen Matz benötigte für diese Strecke 26:07min und siegte damit in der M60.
Über die 11,8km gingen für den Citylauf-Verein Dresden Christian Richter (M40 – 3. Platz 53:24min) und Marina Helas (W35 – 2. Platz – 58:01min) an den Start. „Der erste Wettkampf seit langem. Endlich mal wieder kämpfen. In der Hitze etwas schwierig, aber egal. Bin einfach los. Ohne regelmäßiges, strukturiertes Training schwierig sich einzuschätzen. Am Ende mit Platz drei der Frauengesamtwertung belohnt. Super cool“, so der Kommentar von Marina Helas.
Wer sich schon immer mal gefragt hat, warum dieser Lauf „Scratolauf“ ist, dem sei verraten, dass Scrato ein Waldteufel bzw. ein böser Zauberer ist, der nach einer Sage im Mittelalter, die Bewohner im Schradenland angeblich verzaubert hat. Hirschfeld liegt in Südbrandenburg im Amt Schradenland.
Marina Helas freut sich über Rang drei der
Frauengesamtwertung (Foto: privat)
12. Sparkassen PanoramaTOUR
Bereits ein Wochenende zuvor fand die 12. Sparkassen PanoramaTOUR statt. Den 55-km-Sächsische Schweiz-Etappenlauf nahmen in den Farben des Citylauf-Vereins André Fischer, Claudia Dittrich und Michael Gorzel in Angriff. Dazu nahmen sie von Freitag bis Sonntag an drei unterschiedlich langen Läufen teil. Am Freitag ging es mit dem zehn Kilometer langen Lauf „Zur hinteren Schleuse“ los. Dafür benötigte André Fischer 42:53min und wurde Gesamtfünfter und Dritter der M30. Claudia Dittrich war nach 1:12:03h im Ziel und wurde Dritte der W30. Für Michael Gorzel standen am Ende 1:00:07h und Rang vier der M55 im Ergebnisprotokoll.
Am Sonnabend stand mit dem 30km-Nationalparklauf der lange Kanten auf dem Programm. André Fischer beendete dieses Rennen nach 2:00:54h und als Gesamtdritter. Claudia Dittrich kam nach 3:36:52h und Dritte der W30 ins Ziel. Michael Gorzel benötigte 3:06:34h, was Rang sieben der M55 bedeutete.
Den Abschluss des Etappenlaufes bildete am Sonntag der 15km lange Deutsch-Tschechische Grenzlauf. Nach 57:28min beendete André Fischer diesen Lauf als Gesamtvierter und Dritter der M30. Damit landete er auch in der Etappenlauf-Wertung im Gesamtklassement auf Rang vier und verteidigte seinen dritten Platz in der M30.
Claudia Dittrich bewältigte die 15km in 1:39:06h, wurde damit Dritte der W30 und sicherte sich damit auch beim Etappenlauf Rang drei ihrer Altersklasse. Michael Gorzel benötigte 1:48:39h für diesen Lauf. In der Etappenlauf-Wertung erkämpfte er in der M55 Rang sechs.
Weesensteiner Berglauf
Am 31. Juli fand der dritte Durchgang des Weesensteiner Berglaufes statt, bei dem die Teilnehmer innerhalb einer Stunde zweimal die 2,5km lange Strecke zu bewältigen hatten. Edelgard Palfi nahm an allen drei Durchgängen teil und belegte in der Gesamtwertung der Frauen Rang fünf. André Fischer ging im letzten Durchgang an den Start, lief 10:53min bzw. 10:48min und wurde Gesamtzweiter in der Tageswertung.
Dippser Heide Cross Run: Ulrich Trodler Zweiter der M40
Im In- und Ausland finden mehr und mehr Laufevents statt, wenn auch noch mit Einschränkungen.
So wurde am vergangenen Sonnabend der Dippser Heide Cross Run durchgeführt. Ina Trodler nahm die sieben Kilometer in Angriff und wurde in der W40 in 40:43min Dritte. Ihr Mann Ulrich Trodler vertrat gemeinsam mit Dirk Beier (1:04:17h – 4. Platz M35), Christian Richter (1:08:45h – 8. Platz M40), Gerd Reinberger (1:13:56h – 12. Platz M35) und Thomas Zumbusch (1:19:46h – 18. Platz M40) über die 15km die Farben des Citylauf-Vereins Dresden. In 59:49min wurde er Dritter in der M40 sowie Gesamtsiebter.
„Bei super Wetter, was der Wetterbericht so gar nicht vorhergesagt hatte, durften wir letzten Samstag laufend die Dippser Heide kennenlernen. Eine Heide, wo man sonst eher selten hinkommt“, erzählt Ina Trodler. „Das Waldstadion in Oelsa macht seinem Namen alle Ehre, es liegt tatsächlich mitten im Wald.
Dadurch entsteht eine Strecke mit 99 % Schatten und weniger als 1 % mit Häusern in Sichtweite. Breitere Wege wechseln sich geschickt mit kleinen Trails ab. Die Strecke ist wirklich gelungen und war gut markiert. Uli ist die Distanz über längere Abschnitte in einer Dreiergruppe mit Uwe Rösler (Sohland) und Marco Möhler (Haida) gelaufen. Hier mussten am Schluss tatsächlich die Plätze 6 bis 8 im Zielsprint ausgelaufen werden. Was sonst sehr selten vorkam, weil sich das Feld entsprechend in die Länge zog. Das Fazit der Veranstaltung: Sehr zu empfehlen.“
Zieleinlauf mit Ulrich Trodler (hinten) (Foto: privat)
Reschenseelauf in Südtirol
Ebenfalls am vergangenen Sonnabend fand der Reschenseelauf im Südtiroler Vinschgau statt. Die Teilnehmerzahl war coronabedingt auf 2.000 Starter begrenzt. Einer von ihnen war René Richter, der damit die Farben des Citylauf-Vereins Dresden vertrat. Die 15,3km lange Strecke bewältigte er in 1:18:12h.
René Richter in Südtirol (Foto: privat)
„Auch international kommt der Laufsport etwas in die Gänge und ich hatte die Möglichkeit beim diesjährigen Reschenseelauf teilzunehmen und unsere Farben zu vertreten“, berichtet René Richter. „Natürlich war alles anders und ungewohnt. So war der Start- und Zielort verändert und es ging per Einzelstart im zugeteilten Startfenster auf die Strecke. Und natürlich war eine Menge an Auflagen zu erfüllen, inkl. Körpertemperaturmessung.
Dennoch war es eine gelungen Veranstaltung in sehr schöner Gegend. Die Strecke ging einmal um den See und war anspruchsvoller (einige Höhenmeter) als erwartet. Im Ziel zeigte die Uhr 1:18:22h und damit hatte ich meinen eigenen Plan, unter 1:20 zu bleiben, erfüllt. Mir hat der Lauf so gut gefallen, dass ich ihn 2021 wieder auf meiner Liste habe.“
Weitere Infos zum Lauf unter
Impressionen vom Reschensee (Foto: René Richter)
(Foto: René Richter)
Weesensteiner Berglauf und Schiebock läuft extrem
Vielstarterin Edelgard Palfi nimmt die angebotenen Läufe in der Region wie gewohnt regelmäßig war. Am vergangenen Freitag lief sie beim zweiten Durchgang des Weesensteiner Berglaufes mit und benötigte diesmal für die zweimal 2,5km innerhalb einer Stunde 20:16min bzw. 21:04min.
Tags drauf war sie, wie bereits in den vergangenen Jahren in Bischofswerda beim „Schiebock läuft extrem“ dabei, der diesmal unter dem Motto „Die blaue Bedrohung – Rundenspezial“ unter Coronabedingungen durchgeführt wurde. Der 800m-Rundkurs führte diesmal nur innerhalb des Wesenitzsportparks, war aber dennoch mit zehn Hindernissen gespickt.
Die Teilnehmer konnten zwischen dem 30-Minuten- und 60-Minuten-Spezial wählen. Edelgard Palfi entschied sich für die kürzere Variante. Nach insgesamt 37:55mim hatte sie drei Runden erfolgreich gemeistert. Bei den Frauen wurde sie damit 61. von 83, war aber mit Jahrgang 1952 die älteste Starterin.
15. Lausitzer Seenland: Michael Gorzel Zweiter der M55
Langsam kommt der Wettkampfsport wieder in Gang. Allmählich finden auch wieder verschiedene Laufveranstaltungen statt. Die einen oder anderen Cityläuferinnen und Cityläufer sind wieder in Ergebnisprotokollen zu finden.
Am vergangenen Sonntag fand das 15. „Lausitzer Seenland 100“ in Großräschen statt unter anderem mit Skaten, Radfahren sowie verschiedenen Laufstrecken.
Coronabedingt gab es einige Veränderungen im Ablauf. So starteten die Läufer nicht im Massenstart, sondern aller einer Minute gingen zwei Läufer bzw. Läuferinnen auf die Strecke.
Michael Gorzel ging für den Citylauf-Verein Dresden über die Halbmarathondistanz an den Start und wurde in 1:37,43h Zweiter der M55. Mit dieser Leistung zeigte er sich zufrieden, hatte er sich doch eine Zeit unter 1:40h vorgenommen.
„Die Organisation war unter den Bedingungen von Corona sehr gut“, erzählt er. „Die Atmosphäre war natürlich ohne Zuschauer ganz anders. Aber da ich seit Wochen ja auch bei langen Läufen (ich bin während der Coronawelle trotzdem 2 virtual Marathons und einige virtual Halbmarathon gelaufen) ohne Zuschauer gelaufen bin, war dies nichts Neues für mich. Ich persönlich kann diesen Wettkampf allen empfehlen. Tolle Strecke und auch die Verpflegung hat gepasst. Das Wetter hat auch mitgespielt.“
Weesensteiner Berglauf 2020
Bereits am Freitag startete die dreiteilige Serie des Weesensteiner Berglaufes. Innerhalb einer Stunde legen die Läuferinnen und Läufer zweimal eine 2,5km lange Strecke mit etwa 160 Höhenmetern zurück. Dabei ist sowohl Laufen, Walken als auch Wandern erlauft. Mit dabei für den Citylauf-Verein Dresden ist Edelgard Palfi. Sie bewältigte beide Laufdurchgänge mit 20:28min bzw. 20:30min sehr konstant. Die weiteren Lauftermine diese Serie sind der 17. und 31. Juli. Gestartet wird ab 18 Uhr aller Minute als Einzelstart. Weitere Informationen unter
Erster Start in Vereinsfarben
Der 21. Juni war für viele Läuferinnen und Läufer ein besonderer Tag. Nach rund dreimonatiger Coronapause fand in Dresden mit dem „Restart Run“ der erste offizielle Lauf über 7,2 bzw. 10km statt, an dem die Teilnehmer wieder gemeinsam an der Startlinie stehen konnten, auch wenn in mehreren Wellen am Schillergarten gestartet wurde, um den Abstandsregeln gerecht zu werden. Ziel war das Heinz-Steyer-Stadion.
Für den Citylauf-Verein Dresden waren drei Läuferinnen und drei Läufer über die zehn Kilometer am Start.
Ein besonderer Lauf war es für René Richter (M55). In 46:36min und damit neuer persönlicher Bestzeit bewältigte er die Strecke und diesmal erstmals in den Vereinsfarben. Hinter Uwe Zentsch (42:20min) bedeutete dies zudem Platz zwei der M55. Seit Februar 2020 ist er Mitglied im Citylauf-Verein. Etwas nervös war er vor diesem Start. Da war zunächst die Ungewissheit über den eigenen Stand nach der Pause (sein letzter Wettkampf war der Wintercross in Radebeul), aber auch die Ungewissheit, was einen erwartet bei einem Wettkampf unter besonderen Bedingungen.
„Es war eine gelungene Veranstaltung, trotz der Auflagen“, so das Fazit von René Richter. „Im Startbereich herrschte große Disziplin bei den Teilnehmern bezüglich der Auflagen. Es war ein entspannter Start bei gegenseitiger Rücksichtnahme.“ Allerdings fehlte die gewohnte Atmosphäre mit Stimmung und Zuschauern an der Strecke. „Im Ziel herrschte fast die gewohnte Atmosphäre. Allerdings vermisste man auch hier den persönlichen Kontakt zu den Mitläufern, da alle wie gewünscht relativ zügig den Zielbereich verlassen haben.“
Julius und Manuela Jurowiec (Foto: privat)
„Julius und ich haben uns gefreut, dass es endlich wieder einen öffentlichen Lauf gab“, erzählte Manuela Jurowiec.“Daher war die Entscheidung schnell gefallen, dass wir mitmachen. Wirklich intensiv trainiert haben wir vorher beide nicht, deswegen sind wir mit unseren Zeiten auch zufrieden. Wir fanden den Lauf schon anstrengend, aber schön, dass man endlich wieder mit anderen laufen konnte.
Ich bin von Anfang an in einer 3er Gruppe von Damen gelaufen. Das war nett. Leider sind die anderen zwei Damen nicht die zehn Kilometer gelaufen, so dass ich die letzten drei Kilometer eher völlig allein gelaufen bin. Aber am Heinz-Steyer-Stadion wurde man nochmal angefeuert. Und die Blechtrommler waren da … die machen immer gute Stimmung und gute Laune. Wir fanden den Einstieg gelungen. Jetzt steigt die Motivation fürs Training sicher wieder ein bisschen mehr.“ Julius Jurowiec (mU20) war nach 45:50min im Ziel. Seine Mutter Manuela (W45) benötigte 1:08:08h.
Julius Jurowiec (Foto: Laufszene Sachsen)
Ina Trodler (W40) lief 56:47min und Sophie Körnig (W30) 55:07min. „Im Startbereich wirkte es relativ normal“, so Sophie Körnig. „Einige trugen Mundschutz – die Meisten versuchten nur Abstand zu halten. Nur die Anzahl der Läufer hielt sich in Grenzen im Vergleich zum gewohnten Getummel. „Die Stimmung beim Lauf war eher ruhig, es gab wenig Unterstützung entlang der Elbe, kaum Musik, nur einen Getränkestand und ein paar Trommler kurz vorm Ziel. Mir persönlich gefällt es schon besser, wenn etwas mehr Action entlang der Strecke ist. Aber auch das wird sicher wieder kommen…“
Auszeit nutzen und Lebensansichten hinterfragen
Nachdenkliche Worte findet Nathalie König in diesen Tagen, in denen vieles nicht mehr wie gewohnt funktioniert:
„So sehr die Auswirkungen dieser Krise unsere Lebensfreude auch trüben mag, sehe ich auch eine Chance für jeden Einzelnen und die Menschheit. Das Leben schenkt Einigen im Moment unbewusst Zeit. Zeit, die man nutzen kann, in sich zu hören, Lebensansichten zu hinterfragen und sich selbst ein Stück näher zu kommen. Eine Botschaft, die mir in diesem Rahmen sehr viel bedeutet: Mit einem gesunden Lebensstil aus Bewegung in Abwechslung mit Auszeiten für die innere Balance und einer bewussten Ernährung das Immunsystem von innen stärken und dadurch die Immunabwehr unterstützen.“
Als Dorfbewohnerin ist sie in der für sie glücklichen Lage, dass sie fast uneingeschränkt trainieren kann: „Ich habe jederzeit Zugang zur Natur und finde eine Vielzahl an Strecken für kurze Intervalle, Tempodauerläufe und ruhige lange Einheiten.“
Momentan kann man sie oft auf dem Radweg Aue-Blauenthal oder auf dem Erzengelweg zwischen Bockau und Aue in Begleitung mit ihrem Opa antreffen. „Mit Ausnahme von Udo Hendel, meinem Trainer, kennt mich keiner als Läuferin besser und hat den größten Einblick in mein Training“, erzählt sie. „Schon meinem Papa war er zu seinen sportlichen Spitzenzeiten stets zur Seite. Dadurch, dass wir in einem Haus gemeinsam wohnen, darf er mich auch weiterhin begleiten und kommt gleichzeitig an die frische Luft, tankt Vitamin D und bleibt ebenfalls aktiv.“
Nathalie König mit ihrem Opa (Foto: privat)
Bester Gesundheit erfreut sich zurzeit auch Birgit Harz, mit 76 Jahren, das älteste aktive Vereinsmitglied. Gemeinsam mit ihrem Mann geht sie einmal in der Woche Wandern, zum Beispiel zur Babisnauer Pappel und läuft zweimal pro Woche im großen Garten, während ihr Mann walkt. Zu Hause absolvieren sie regelmäßig Kraftübungen mit dem eigenen Körpergewicht, können aber auch Gewichtsmanschetten und Kurzhandeln verwenden. Wenn das Wetter nicht so mitspielt, nutzen sie abwechselnd ihr Fahrradergometer. Bei schönem Wetter schwingen sie sich auch aufs Fahrrad und radeln zum Beispiel nach Quohren bei Kreischa zum Bärlauch ernten. Kontakt hält Birgit Harz in dieser Zeit auch mit dem einen oder anderen Vereinsmitglied per whatsapp oder durch ein Telefongespräch.
Birgit Harz auf Fahrradtour (Foto: privat)
Auch sie würde sich sehr freuen, wenn sie in diesem Jahr doch noch an der einen oder anderen Laufveranstaltung teilnehmen kann. In der aktuellen Lage macht sich Birgit Harz aber auch noch über etwas anderes Gedanken: „Was machen eigentlich jetzt die ganzen Zeitnehmer, die all die Sportveranstaltungen mit ihrer Zeitmesstechnik begleiten?“
Zeitmesstechniker im Wartestand
„Unsere drei Angestellten mussten wir in Kurzarbeit schicken“, berichtet Hans-Joachim Weidner von Lausitz-Timing. Seit 15 Jahren bietet der Verein Lausitzer Sportevents e.V. den Service der Zeitmessung an. „Begonnen haben wir damals mit Veranstaltungen von Inlineskaten und Radrennen. Erst später sind Laufveranstaltungen dazu gekommen. Lausitz-Timing haben wir als Wirtschaftsunternehmen ausgegliedert, um Arbeitsplätze zu schaffen. Zeitmessung bei Sportveranstaltungen anzubieten, war zu der Zeit in unserer Region eine Marktlücke.“
Wie es weitergeht, ist noch ungewiss. „Eigentlich sind für die nächsten drei Jahre ausgebucht“, sagt er. „Von der Brandenburger Polizei haben wir erfahren, dass wohl vor Mitte Juli/August keine größeren Lauf- oder Radveranstaltungen stattfinden können, eventuell auch länger.“ Doch auch Lausitz-Timing hat monatliche laufende Kosten zu bedienen. Die Zeit wird es zeigen, wie es weitergeht.
In einer vergleichbaren Situation befindet sich auch das Unternehmen Bär Service GmbH aus Bischofswerda, das in diesem Jahr traditionell normalerweise die Zeitmessung für den Citylauf durchgeführt hätte. „Ich schätze, dass mindestens bis zu den Sommerferien keine Sportveranstaltungen durchgeführt werden. Viele Veranstalter sagen ja bereits jetzt schon nach und nach ab“, so Andreas Bär.
In seinem Büro arbeiten sieben Angestellte, die nun auch Kurzarbeit beantragen mussten. „Ich bin dennoch zuversichtlich, dass es nach der Krise weitergehen wird. Mit vielen Veranstaltern erleben wir auch in der jetzigen Zeit ein sehr soziales und familiäres Miteinander.“
In der Region als Zeitmesser bekannt ist auch Andreas Burow mit seiner Plattform Triathlon-Service.de. Auch bei ihm häufen sich die Absagen der Veranstalter, zum Teil schon bis in den Juni rein, wie er erzählt. Seit 20 Jahren betreibt der inzwischen 66-Jährige die Zeitmesstechnik für größere und kleinere Lauf- und Triathlon-Veranstaltungen. Auch er hat in der jetzigen Situation Ausfälle und wird die vom Bund bereit gestellten Zuschüsse beantragen.
Dennoch ist er in einer relativ komfortablen Situation. Er hat keine Angestellte, die er in Kurzarbeit schicken muss, sondern arbeitet mit seiner Frau quasi in einem Familienunternehmen. „Die großen Veranstaltungen habe ich schon länger abgegeben“, erzählt er. „Das macht jetzt meine Tochter mit Berlin-Timing. Die kleineren Läufe in der Region möchte ich schon gern noch in den nächsten drei Jahren betreuen, mich dann aber langsam in den Ruhestand zurückziehen.“
So kann die Lauffamilie nur gemeinsam abwarten, wann es wieder losgeht, die Startpistole die Läuferschar wieder auf die Reise schickt und die Zeitnehmer zum Einsatz kommen können.
„Die beste Alternative zum Laufen ist Laufen“
Für den einen oder anderen ist der Sport in der aktuellen Lage um das Coronavirus vielleicht etwas in den Hintergrund getreten, sei es aufgrund gesundheitlicher oder auch wirtschaftlicher Sorgen. Für andere bleibt der Sport ein wichtiger Ausgleich zum Alltag.
Wer Sport treiben möchte, egal ob Leistungs- oder Breitensportler, muss derzeit improvisieren und oft Alternativen finden, da Sportplätze und –hallen, Fitnessstudios und Schwimmhallen geschlossen sind.
Am einfachsten haben es da immer noch die Individualsportarten, wie Laufen, Leichtathletik oder Triathlon. So kommt Tino Sickert auch zu dem Fazit „Die beste Alternative zum Laufen ist Laufen“.
„So einschränkend die derzeitigen Anweisungen sind, das Gute darin ist, dass wir Läufer im Grunde gar nicht eingeschränkt sind“ sagt er. „Klar, man kann in keine Laufhalle und manchmal ist es immer noch kalt und windig oder regnerisch oder beides, wo man sicherlich lieber in die warme Halle ausweichen wöllte. Aber als Läufer lässt man sich davon nicht stören. Ich habe mein Trainingsprogramm dahingehend „justiert“, dass aufgrund der Wettkampfsperre ein Tempotraining wenig Sinn macht. Also laufe ich längere Strecken im niedrigen Tempo und mache vermehrt Tempodauerläufe. Wenn es mal Intervalle sein sollen, dann finden auch die in der Natur statt. In der Nähe meiner Arbeit habe ich da eine 1000m-Runde gefunden, die auch ein paar Anstiege enthält. Also ein sehr realistisches Cross Training.“
Auch Uwe Merdon schreibt, dass es ihm gut geht und es sportlich fast wie gewohnt läuft:
„Ich laufe regelmäßig viermal pro Woche. Es ist aber nicht ganz so effektiv wie sonst, da wichtige Trainingsinhalte, die für Wettkämpfe notwendig sind, nicht ausreichend trainiert werden. Unser gemeinsames Mittwochstraining fehlt da sehr. Intervalle lassen sich in der Gruppe viel besser trainieren als allein, zumal ja auch die Motivation etwas leidet. Alternative Trainingsformen sind wie sonst auch Stabi-Übungen und Krafttraining.“
Verstärkt mit Stabiübungen, Krafttraining und Dehnung beschäftigen sich zurzeit auch Claudia Dittrich und Nachwuchsläufer Gustav Paulitz.
„Durch den Wegfall der festen Trainingszeiten beim Citylaufverein und im Tennisclub musste ich mich irgendwie erst einmal neu organisieren“, erzählt Gustav Paulitz. „Das ging los, als wir den abgesagten Citylauf_2020 quasi bei uns in der Heide symbolisch gelaufen sind. Exakt 5km, mit einer kleinen Ziel-Einlauf-Nebel-Freude. Da habe ich gestaunt, wie viele Leute bei Strava ebenfalls „ihren“ Citylauf absolviert haben. Echt cool.“
In der wettkampffreien Zeit geht er ein- bis zweimal in der Woche im Wald laufen und absolviert dreimal wöchentlich zu Hause eine Workout, bestehend aus Übungen, wie Liegestütze, Klimmzüge, Unterarmstütz und Bauchmuskelübungen. Dabei kommt er auch selbstkritisch zu der Erkenntnis: „Das müsste ich eigentlich auch in der normalen Zeit regelmäßiger tun.“
Gustav Paulitz beim Workout zu Hause (Foto: privat)
Er hofft, wie so viel andere, dass sie sich bald wieder gesund zum gemeinsamen Training an der frischen Luft treffen können und es dann auch bald wieder Wettkämpfe gibt.
Die fehlenden Wettkämpfe sind ein Grund für gegenwärtige Motivationsprobleme bei Claudia Dittrich. „Ich wollte eigentlich in drei Wochen an meinem ersten Ultra-Wettkampf teilnehmen, der leider ausfällt“, erzählt sie. „Mir ist natürlich klar, dass das die einzig richtige Entscheidung war, aber die Absage hat mich doch sehr runtergezogen. Die letzten zwei Wochen bin ich deshalb sehr wenig gelaufen. Jetzt habe ich mich so langsam mit der Situation arrangiert und mir vorgenommen, die nächsten Wochen ohne Druck einfach nach Gefühl zu laufen und statt Kilometer zu sammeln, mehr Zeit in Stabitraining, Dehnübungen und Ausgleichssport zu investieren. Im Winter war ich regelmäßig schwimmen. Da das momentan nicht möglich ist, werde ich es mal mit Inlineskaten versuchen.“
Hinweise zu abgesagten Sportveranstaltungen
Aus gegebenen Anlass finden alle Interessierte nachfolgend zwei Links zur Homepage des Leichtathletikverbandes Sachsen, um sich über bereits abgesagte Veranstaltungen zu informieren:
verschiedene Landesmeisterschaften
Allen Läuferinnen und Läufern trotz allem ein schönes, sonniges Wochenende.