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„Die beste Alternative zum Laufen ist Laufen“
Für den einen oder anderen ist der Sport in der aktuellen Lage um das Coronavirus vielleicht etwas in den Hintergrund getreten, sei es aufgrund gesundheitlicher oder auch wirtschaftlicher Sorgen. Für andere bleibt der Sport ein wichtiger Ausgleich zum Alltag.
Wer Sport treiben möchte, egal ob Leistungs- oder Breitensportler, muss derzeit improvisieren und oft Alternativen finden, da Sportplätze und –hallen, Fitnessstudios und Schwimmhallen geschlossen sind.
Am einfachsten haben es da immer noch die Individualsportarten, wie Laufen, Leichtathletik oder Triathlon. So kommt Tino Sickert auch zu dem Fazit „Die beste Alternative zum Laufen ist Laufen“.
„So einschränkend die derzeitigen Anweisungen sind, das Gute darin ist, dass wir Läufer im Grunde gar nicht eingeschränkt sind“ sagt er. „Klar, man kann in keine Laufhalle und manchmal ist es immer noch kalt und windig oder regnerisch oder beides, wo man sicherlich lieber in die warme Halle ausweichen wöllte. Aber als Läufer lässt man sich davon nicht stören. Ich habe mein Trainingsprogramm dahingehend „justiert“, dass aufgrund der Wettkampfsperre ein Tempotraining wenig Sinn macht. Also laufe ich längere Strecken im niedrigen Tempo und mache vermehrt Tempodauerläufe. Wenn es mal Intervalle sein sollen, dann finden auch die in der Natur statt. In der Nähe meiner Arbeit habe ich da eine 1000m-Runde gefunden, die auch ein paar Anstiege enthält. Also ein sehr realistisches Cross Training.“
Auch Uwe Merdon schreibt, dass es ihm gut geht und es sportlich fast wie gewohnt läuft:
„Ich laufe regelmäßig viermal pro Woche. Es ist aber nicht ganz so effektiv wie sonst, da wichtige Trainingsinhalte, die für Wettkämpfe notwendig sind, nicht ausreichend trainiert werden. Unser gemeinsames Mittwochstraining fehlt da sehr. Intervalle lassen sich in der Gruppe viel besser trainieren als allein, zumal ja auch die Motivation etwas leidet. Alternative Trainingsformen sind wie sonst auch Stabi-Übungen und Krafttraining.“
Verstärkt mit Stabiübungen, Krafttraining und Dehnung beschäftigen sich zurzeit auch Claudia Dittrich und Nachwuchsläufer Gustav Paulitz.
„Durch den Wegfall der festen Trainingszeiten beim Citylaufverein und im Tennisclub musste ich mich irgendwie erst einmal neu organisieren“, erzählt Gustav Paulitz. „Das ging los, als wir den abgesagten Citylauf_2020 quasi bei uns in der Heide symbolisch gelaufen sind. Exakt 5km, mit einer kleinen Ziel-Einlauf-Nebel-Freude. Da habe ich gestaunt, wie viele Leute bei Strava ebenfalls „ihren“ Citylauf absolviert haben. Echt cool.“
In der wettkampffreien Zeit geht er ein- bis zweimal in der Woche im Wald laufen und absolviert dreimal wöchentlich zu Hause eine Workout, bestehend aus Übungen, wie Liegestütze, Klimmzüge, Unterarmstütz und Bauchmuskelübungen. Dabei kommt er auch selbstkritisch zu der Erkenntnis: „Das müsste ich eigentlich auch in der normalen Zeit regelmäßiger tun.“
Gustav Paulitz beim Workout zu Hause (Foto: privat)
Er hofft, wie so viel andere, dass sie sich bald wieder gesund zum gemeinsamen Training an der frischen Luft treffen können und es dann auch bald wieder Wettkämpfe gibt.
Die fehlenden Wettkämpfe sind ein Grund für gegenwärtige Motivationsprobleme bei Claudia Dittrich. „Ich wollte eigentlich in drei Wochen an meinem ersten Ultra-Wettkampf teilnehmen, der leider ausfällt“, erzählt sie. „Mir ist natürlich klar, dass das die einzig richtige Entscheidung war, aber die Absage hat mich doch sehr runtergezogen. Die letzten zwei Wochen bin ich deshalb sehr wenig gelaufen. Jetzt habe ich mich so langsam mit der Situation arrangiert und mir vorgenommen, die nächsten Wochen ohne Druck einfach nach Gefühl zu laufen und statt Kilometer zu sammeln, mehr Zeit in Stabitraining, Dehnübungen und Ausgleichssport zu investieren. Im Winter war ich regelmäßig schwimmen. Da das momentan nicht möglich ist, werde ich es mal mit Inlineskaten versuchen.“