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Ultra neue Erfahrung mit Erfolg – 10. Fichtelberg-Ultra 2024
Am 08. Juni 2024 habe ich beim Jubiläumslauf des Fichtelberg-Ultra meinen 1. Ultramarathon und
auch 1. Berglauf absolviert und dabei sogar den 3. Platz in der Gesamtwertung der Frauen erreicht.
Es waren 55km und 1.600Hm vom Start am Wasserschloss Klaffenbach in Chemnitz zum Gipfel des
Fichtelberges zu überwinden.
Meine Zielzeit ist 5:48:32h, die insgesamt ca. 6min. Pause an den 3 Verpflegungspunkten beinhaltet,
von denen ich jede Sekunde genossen habe.
Nachdem ich zwei Monate mäßig trainiert habe und ich das SachsenTrail-Wochenende auf dem
Rabenberg vom 21-23. Juni nicht absagen wollte, empfahl mir mein Vater und erfahrener Läufer,
Thomas König, diesen Lauf als lange Einheit zur Vorbereitung. Die Kondition war ein wenig
„eingeschlafen“, hohe Umfänge war ich nicht mehr gewohnt und ich spürte jeden Höhenmeter zwei
Tage ordentlich in den Beinen – beste Voraussetzungen also für diesen Ultra. Aber da ich
Herausforderungen gerne annehme, blieb ich positiv und setzte mir Etappenziele für diesen Lauf. Ich
wollte so viele Kilometer wie möglich laufen und freundete mich schon mit dem Gedanken an, mich
die letzten 11km eher gehend den Fichtelberg hinauf zu tragen. Die Marathondistanz zum
Verpflegungspunkt 3 wollte ich als Minimalziel im Laufschritt schaffen.
Ich lief gemeinsam im Gleichschritt mit meinem Vater und vertraute seiner Taktik. Die Beine fühlten
sich sehr gut. Die Etappenziele Verpflegungspunkt 1 (17km), Halbmarathonmarke und auch der
Verpflegungspunkt 2 (29km) konnte ich ohne Probleme abhaken. Doch ab km 33 fühlte es sich
schwerer an. Die Sonne brannte und ich hatte Mühe das Tempo von meinem Vater zu halten. Ich
gestand mir ein, dass mein Wille vielleicht ein bisschen zu groß war und lies meinen Vater ab km 35
ziehen. Noch 7km bis zur Marathonmarke. Danach? Das blendete ich erst einmal aus.
Das langsamere Lauftempo bekam mir gut und ich hatte das Gefühl, dass die Beine wieder leichter
wurden. Mein Minimalziel vor Augen erhöhte ich sogar das Tempo wieder. Der Verpflegungspunkt 3
(42km) war schneller erreicht, als gedacht und wie durch ein Wunder hatte ich wieder Energie. Sogar
meinen Vater habe ich dort noch loslaufen sehen, als ich ankam.
Die Ruhe vor dem Sturm.
Kurz erfrischt, ging es nun mit Stöcken die letzte und steilste Etappe zum Fichtelberg hinauf und
meine Aufholjagd startete. Ich machte Meter um Meter weiter im Laufschritt, sammelte Läufer um
Läufer ein und war wieder neben meinem Vater. Doch dieser schaute nur nach vorn und sagte mir:
Da vorn ist die 3. Frau. Es war ein großer Abstand, aber auch dieser Herausforderung wollte ich mich
stellen, denn ich hatte nichts mehr zu verlieren.
Ich erreichte das Ziel als 3. Frau mit 12min. Vorsprung, unglaublich stolz über meine eigene Leistung
und starken Willen. Es lohnt sich immer, an sich selbst zu glauben!
Nathalie König