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WM in London: Eindrücke von Christoph Rodewohl
Die Weltmeisterschaft der Leichtathletik in London ist schon ein paar Tage her. Vereinsmitglied Christoph Rodewohl war als Zuschauer live dabei und schildert seine ganz persönlichen Eindrücke:
„60.000 Menschen in Ekstase aufgrund von Leichtathletik, 4 deutsche Medaillengewinner, einmal die deutsche Nationalhymne … so lautet mein persönliches kurzes, knackiges Fazit nach 2 faszinierenden Wettkampftagen im Londoner Olympiastation. Als Fan der Leichtathletik und der deutschen Athleten keine schlechte Ausbeute. Auch wenn man nun mit der sportlichen Bilanz im Land etwas hadert: Platz 10 im Medaillenspiegel mit insgesamt 5 Medaillen (nach 8 in Peking, 7 in Moskau, 7 in Daegu) hinter GB und POL. Aber Novovirus, verletzte Topathleten, Umbruch nach Olympia, junger Kader, Umbruch im Fördersystem, einem gesperrten Russland, Londoner Regenwetter, Unvermögen von anderen Athleten und sicher kann man noch weitere Gründe heranziehen, jetzt auch nicht wirklich schlecht.
Das Highlight für mich waren nicht die Show und Verabschiedung von Usain Bolt, das Speerwerfen mit den 3 Deutschen, die 5.000m mit Mo Farahs letzten WM-Lauf auf der Bahn, die Königsdisziplin Männer-Zehnkampf, die 800m mit Caster Semenya, der Weltrekord bei den Geherinnen; das Maskottchen Hero, die jamaikanische Fangemeinschaft direkt an der Ziellinie, die 4x100m der Frauen und Männer, das fachkundige Londoner Publikum, das Diskuswerfen der Frauen mit der kroatischen Parlamentarierin Perkovic; die jedes einzeln betrachtet bereits ein absolutes Highlight darstellen; sondern die 60.000 (900.000 an 9 Tagen) total begeisterten, friedlichen Fans, die bei jedem britischen Athleten so laut wurden, dass man sich fast die Ohren zu halten musste, hätte man nicht genau solch eine Stimmung sich unter die Haut gehen lassen und in sein Gedächtnis für immer ein prägen wollen. Also Ohren auf, mitjubeln und diese Leichtathletik-Party bei Gänsehaut Atmosphäre mit der Deutschland Flagge in der Hand in vollen Zügen genießen (und konzentriert verfolgen, damit man nicht gar als nicht-fachkundiger Zuschauer entlarvt wird). Die Atmosphäre in Stadien ohne Laufbahn kann da nicht mithalten; da nützen auch 222 Mio. nichts.
Einziger Wehrmutstopfen, das Thema Doping schwingt bei der Erbringung von bestimmten Leistungen immer ein wenig mit. Was bleibt ist die Hoffnung darauf faire und saubere Wettkämpfe gesehen zu haben, dass sich die deutschen Athleten im Hinblick auf die EM 2018 im eigenen Land entwickeln konnten und weiterhin können und dass sich die erzielten deutschen Einschaltquoten zur Zeit der WM in eine ebenso großartige Begeisterung im Berliner Olympiastadion umwandeln lassen. Ich habe zumindest schonmal geübt. Wir sehen uns im August 2018 in Berlin (auf der Tribüne).“