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Vor 25 Jahren erster Stadtlauf Ostdeutschlands gestartet
Am Anfang war es nur eine Idee. Doch daraus hat sich ein Lauf entwickelt, der sich über die Landesgrenzen hinweg immer größere Beliebtheit erfreut. Dieter Albertus betreute damals den deutschen Marathon-Rekordhalter Jörg Peter, fuhr mit ihm zu verschiedenen Läufen im In- und Ausland. Nachdem er den Berner Stadtlauf miterlebte, dachte er bei sich „so etwas können wir doch auch in Dresden auf die Beine stellen.“ In Richard Schlicke und Dr. Bernd Melzer fand er zwei Mitstreiter mit denen er seine Ideen besprach. Später kamen unter anderen Peter Grundmann und Roland Mönnich dazu. Die ersten Gespräche in der Stadtverwaltung mit Dr. Jürgen Löffler, dem damaligem für Sport zuständigen Bürgermeister, waren ernüchternd. „Wir wurden zunächst für verrückt erklärt, solch einen Lauf stemmen zu wollen, sollten noch ein bis zwei Jahre ins Land gehen lassen“, erinnert sich Dieter Albertus, viele Jahre Gesamtleiter des Citylaufes. Doch er war überzeugt, dass sie es schaffen können. „Damals war es eine Marktlücke. Wenn wir gewartet hätten, wäre uns eine andere ostdeutsche Stadt vielleicht zuvor gekommen.“ Dank seiner Kontakte waren sie bereits für den ersten Lauf gut aufgestellt. Als er mit Jörg Peter beim Hamburg-Marathon war, lernte er die dortigen Sponsoren von Shell kennen und konnte sie überzeugen, den geplanten Dresdner Citylauf zu unterstützen. Der damals von Dr. Bernd Melzer geprägte Slogan „Sachsens Laufsaison beginnt in Dresden“ wird noch heute verwendet. Während die Organisation des Laufes in den ersten Jahren eng mit dem Kreisverband Leichtathletik verbunden war, wurde 2005 dafür der Citylaufverein gegründet. Bis 2010 fungierte Dieter Albertus als Vereinsvorsitzender. Seitdem hat Heiko Poland die Fäden des Vereins in der Hand. Streckenführung und Streckenlängen des Citylaufes haben sich über die Jahre zum Teil verändert. Stets waren die Organisatoren bemüht, den Läufern optimale Bedingungen zu bieten. „Es ging nicht immer aufwärts. Wir hatten auch Jahre mit rückläufigen Teilnehmerzahlen“, so Dr. Bernd Melzer. Um mehr Teilnehmer nach Dresden zu locken, wurde 2007 der Halbmarathon ins Programm genommen (bis 2012). 2012 hat sich der Citylaufverein die Laufszene Sachsen als Organisator der Veranstaltung mit ins Boot geholt. „Wir möchten unseren Lauf noch professioneller gestalten und greifen daher gern auf deren Erfahrungen zurück“, so Heiko Poland. „Dank der Laufszene Sachsen, ist aus unserem Citylauf ein richtiges Laufevent geworden“, spricht auch Dr. Bernd Melzer seine Anerkennung aus.
Mit der erneuten Optimierung der Streckenführung wird seit vergangenem Jahr ein 5 km –Lauf ausgeschrieben, der sehr gut angenommen wurde. Bereits zum fünften Mal wird im Rahmen des Dresdner Citylaufes die Sächsische Landesmeisterschaft über 10 Km ausgetragen. Aus den Anfangsjahren hat Dieter Albertus besonders den großen Zuschauerzuspruch in Erinnerung. Rechts und links entlang der Wilsdruffer Straße standen Menschenmassen um die Läufer zu sehen. Immer wieder schaffte er es, gute Läufer aus dem Ausland nach Dresden zu holen. Den Streckenrekord der Männer hält seit 2001 der Pole Dariusz Kruczkowski (28:15 Min.). Deutsche Spitzenläufer wie Carsten Eich und Claudia Dreher, die noch heute den Streckenrekord der Frauen hält (1994: 10km – 32:40min), haben Dresden als Saisonvorbereitung genutzt. In den letzten 25 Jahren gab es das eine oder andere Highlight, das die Veranstaltung insgesamt zu einer Besonderen macht. 2001 wurde extra zum Citylauf ein Fotowettbewerb ausgeschrieben, der einen großen Zuspruch erfuhr. Die Zeitschrift Runner´s World zeichnete 2006 den Citylauf Dresden als „Besten Citylauf Ostdeutschlands“ aus. Die Organisatoren des Citylaufes sind stets für soziales Engagement offen. Seit 1999 besteht der Kontakt zur Dresdner Förderschule St. Franziskus. Jährlich nimmt eine Vielzahl dieser Kinder in Begleitung eines Erwachsenen am Schülerlauf teil.
Als die Kreuzkirche 2010 Gelder für die Erneuerung ihres Glockengestühls benötigte, wandelten die Organisatoren den damaligen 3,3km langen Jedermannslauf in „Lauf fürs Läuten“ um. Die eingenommenen Startgebühren aus diesem Lauf übergaben die Organisatoren an die Kreuzkirche als Spende. Im Jahr 2012 wurde der Jedermannslauf erstmals als „Jana-Bürgelt-Gedenklauf“ durchgeführt. Damit möchten die Organisatoren nicht nur an eine erfolgreiche Dresdner Nachwuchsläuferin erinnern sondern gleichzeitig mithelfen die Krankheit „Depression“ mehr in das Bewusstsein der Menschen zu bringen. Jana Bürgelt litt an dieser Krankheit und nahm sich 2010, 23-jährig, das Leben. Seit vergangenem Jahr wird der Schülerlauf als Jana-Bürgelt-Schülercup geführt. Für den diesjährigen Jubiläumslauf erhoffen sich die Organisatoren einen neuen Teilnehmerrekord. Die bisherigen Prognosen dafür sehen vielversprechend aus.